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MRE – Multi-Resistente Erreger

Die zunehmende Multiresistenz von Bakterien gegen Antibiotika stellt ein enormes Problem in der Medizin dar. Zu den wohl bekanntesten Erregern zählen MRSA (Methicillin-resistente Staphylokokkus aureus), MRGN (multiresistente Gram-negative Bakterien wie z.B. Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa) und VRE (Vancomycin resistente Enterokokken).

Für diese Resistenzen gibt es verschiedene Ursachen:

  • häufiger Einsatz von Antibiotika bei banalen Erkrankungen sowie nicht test- oder indikationsgerechter Einsatz von Antibiotika (Breitbandantibiotika)
  • Einsatz von Antibiotika in der Lebensmittelindustrie (Tierfutter)
  • unzuverlässige Medikamenteneinnahme des Patienten (zu frühes Absetzen des Antibiotikums)
  • Übertragung von Resistenzgenen zwischen verschiedenen Bakterienstämmen aber auch –spezies

Zudem spielen noch weitere, nicht als multiresistent geltende Erreger, deren Übertragung durch Hygienemaßnahmen unterbunden werden kann, eine große Rolle in der Krankenhaushygiene und Infektionsprävention. Dazu zählen vor allem die Durchfallerreger Clostridium difficile und Noroviren.

Zu unseren speziellen Hygienemaßnahmen gehören:

Schulungen der Mitarbeiter

Es finden regelmäßige Schulungen aller Mitarbeiter (auch Reinigungspersonal, Servicekräfte, Physiotherapie) im Umgang mit entsprechenden Patienten und Überwachung der Einhaltung der Maßnahmen.

Screening

Patienten mit MRSA-Risiko (MRSA in der Vorgeschichte, Krankenhausaufenthalt im letzten Jahr, chronische Wunden, Antibiotikatherapie in den letzten 6 Monaten usw.) werden bei der Aufnahme nach Vorgaben der KRINKO (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert-Koch-Instituts) sowie des MRE-Netzes Rhein Main mit Abstrichen von Nase, Rachen und chronischen Wunden auf MRSA getestet. Ein Schnelltest liefert das Ergebnis schon nach 3 Stunden. Liegt eine MRSA-Besiedlung oder Infektion vor, wird der Patient sofort isoliert und entsprechend behandelt. Auch MRGN- und VRE-Risikopatienten werden entsprechend bei Aufnahme gescreent. Dadurch wird sichergestellt, dass sofort bei Aufnahme entsprechende Hygienemaßnahmen getroffen werden, was eine Übertragung der Erreger unwahrscheinlicher macht.

Barrieremaßnahmen

Entsprechend den Vorgaben unseres Hygieneplans, der sich an den Empfehlungen der KRINKO orientiert, werden spezielle Schutzmaßnahmen bei Patienten mit o.g. Erregern eingehalten. Dazu gehört in der Regel die Unterbringung in einem Einzelzimmer sowie das Tragen von Schutzkittel und Handschuhen (sowie teilweise von einem Mund-Nasen-Schutz) bei Patientenkontakt und/oder beim Betreten des Zimmers. Zusätzlich werden spezielle Anforderungen an die Reinigung und Desinfektion sowie an verwendete Pflegemittel gestellt. Diese Maßnahmen sind grundsätzlich in jedem Zimmer auf jeder Station der Hochtaunuskliniken durchführbar. In Bad Homburg verfügen wir darüber hinaus über eine Isolierstation (K0), welche entsprechende bautechnischen Voraussetzungen erfüllt und über speziell geschultes Personal verfügt.

Überwachung (Surveillance)

In den Hochtaunus-Kliniken werden alle Patienten mit multiresistenten Keimen laufend dokumentiert. Das Hygieneteam bespricht mit den Stationen die erforderlichen Hygienemaßnahmen und überprüft die Einhaltung des Hygieneplans.  Die Isolierstation K0 in Bad Homburg wird regelmäßig vom Krankenhaushygieniker visitiert.

Die Surveillance-Daten werden in einem Bericht jährlich zusammengefasst und im Rahmen der Hygienekommissionssitzungen besprochen.


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