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Invasive Kardiologie

Herzkatheteruntersuchung

Bei der Herzkatheteruntersuchung handelt es sich um ein diagnostisches Verfahren zur bildlichen Darstellung der Koronararterien (Herzkranzgefäße). Diese Blutgefäße versorgen den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut.

Besteht der Verdacht einer unter Umständen gefährlichen Herzerkrankung, wie z.B. einer Verengung der Koronararterien, reichen oftmals Untersuchung wie EKG, Belastungs-EKG oder Herz-Ultraschall zur eindeutigen Abklärung nicht mehr aus. Hier muss eine Untersuchung mittels Herzkatheter durchgeführt werden.

In unseren zwei modernen Herzkatheterlaboren können alle diagnostischen und therapeutischen Verfahren zur eindeutigen Abklärung von Beschwerden und Erkrankungen rund um das Herz durchgeführt werden. Insgesamt arbeiten dort fünf Krankenschwestern und fünf Ärzte. Routinemäßig ist das Katheterlabor tagsüber mit jeweils zwei Schwestern und einem Arzt besetzt.

Termine

An jedem Montag zwischen 13.00 und 14.00 Uhr kann in einem persönlichen Gespräch mit einem Arzt über die Risiken und therapeutischen Konsequenzen der Herzkatheteruntersuchung gesprochen werden.

Routinemäßiger Ablauf einer Herzkatheteruntersuchung

Der Tag vor der Untersuchung

Am Vortag der Untersuchung führt der Stationsarzt mit Ihnen ein Aufklärungsgespräch. Er wird Sie über den Ablauf sowie über mögliche Komplikationen informieren. Evtl. noch fehlende Untersuchungen wie EKG, Belastungs-EKG, Herz-Ultraschall und Blutentnahme werden noch durchgeführt.

Der Untersuchungstag

Der Hol- und Bringdienst unseres Hauses bringt Sie in Ihrem Bett zum Herzkatheterlabor. Wir bemühen uns, die dortige Wartezeit für Sie so kurz wie möglich zu halten. Leider ist die nicht immer möglich, da Notfälle immer vorgehen. Wir hoffen in diesem Fall auf Ihr Verständnis!

Die Vorbereitung

Im Herzkatheterlabor nimmt Sie unser freundliches Pflegepersonal in Empfang und bereitet Sie für die bevorstehende Untersuchung vor. Zunächst wird Ihre rechte Leiste rasiert, bevor Sie auf dem Untersuchungstisch an ein EKG angeschlossen und im Leistenbereich großflächig desinfiziert werden.

Hier kommt häufig die Frage auf „Warum die rechte Leiste, es heißt doch Linksherzkatheter?“ Es könnten beide Leistenarterien punktiert werden, beide münden in die Bauchschlagader, welche zum Herzen führt. Da der Arzt aber rechts von Ihnen steht, ist es für ihn einfach praktischer.

Die Untersuchung

Die Herzkatheteruntersuchung wird von einem unserer Oberärzte oder spezialisierten Ärzte der Kardiologie durchgeführt.

Dabei wird in lokaler Betäubung eine Schleuse in die rechte Leistenarterie eingeführt. Durch diese Schleuse wird ein feiner und flexibler Schlauch vorgeschoben. Mit diesem Katheter gelangt man von der Leistenarterie in die Hauptschlagader, die Aorta. Die Aorta führt schließlich von oben in die linke Herzkammer hinein. Dort angelangt wird durch den Katheter Kontrastmittel gespritzt, welches die linke Herzkammer „anfärbt“.

Durch digitale Visualisierung kann die Pumpfunktion der linken
Herzkammer gesehen und beurteilt werden. Danach sondiert man mit einem anderen Spezialkatheter zunächst die linke, dann die rechte Herzkranzarterie.

Wenn erneut Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße eingespritzt
wird, kann der untersuchende Arzt erkennen, ob die Herzkranzgefäße durchgängig sind oder ob arteriosklerotische Veränderungen zu einer Verengung geführt haben.

Bei hochgradigen Verengungen kann während der gleichen Untersuchung dann ein Ballon mit dem Katheter in die Engstelle geführt werden. Wird dieser Ballon dann aufgepumpt, wird das zuvor verengte Gefäß aufgedehnt. Das Gefäß ist dadurch wieder eröffnet und die Durchblutung des dahinter liegenden Herzmuskels verbessert; ein Herzinfarkt kann somit verhindert werden.
Nach Beendigung der Untersuchung wird die Schleuse aus der Leistenarterie gezogen und die Einstichstelle mit nachlassenden Druckwerten komprimiert, um eine Nachblutung zu verhindern.

Die am häufigsten gestellt Frage bezieht sich hier zumeist auf die mit der Untersuchung verbundenen Schmerzen. Wir können Sie beruhigen: das Einzige was Sie spüren werden, ist der kleine Stich der örtlichen Betäubung. Den Katheter im Herzen merkt man nicht.

Wieder auf Station

Wenn Sie wieder auf Ihrer Station sind, müssen Sie noch einige Stunden Bettruhe einhalten. Dabei müssen Sie bitte das verbundene Bein ruhig und gestreckt halten, um eine Nachblutung zu vermeiden. Damit das Kontrastmittel möglichst rasch ausgeschieden wird, sollten Sie nach der Untersuchung reichlich Wasser trinken.

Ist der Druckverband dann abgenommen, dürfen Sie aufstehen und können sich ganz normal bewegen. In den ersten zwei Tagen sollten Sie allerdings auf heiße Bäder und anstrengenden Sport verzichten. Eine kurze Dusche nach soviel „Stress“ ist aber kein Problem und wird Ihnen gut tun.

Ballondilatation und Stentimplantation (einschließlich FFR & IVUS)

Zeigt sich bei der Herzkatheteruntersuchung eine hochgradige Verengung (Stenose) des Herzkranzgefäßes, kann diese in gleicher Sitzung mittels Ballondilatation aufgedehnt und bei Bedarf mit einem sogenannten Stent (Gefäßstütze) versorgt werden.

Die Gefäßverengung wird mit dem Draht passiert.

Hierzu wird zunächst ein Koronardraht durch die Stenose geschoben. Über diesen Draht wird ein Ballon in der Engstelle platziert. Auf dem Ballon befindet sich der Stent.

Der Ballon öffnet das Gefäß.

Nun wird der Ballon in der Engstelle aufgeblasen. Dadurch wird das Gefäß an dieser Stelle wieder auf seinen normalen Durchmesser aufgeweitet. Gleichzeitig entfaltet sich der Stent. Dieser wird als Gefäßstütze fest in die Gefäßwand gedrückt und stabilisiert die Gefäßwand.

Der Stent schützt die Gefäßwand.

Die Engstelle ist nun beseitigt und das Gefäß durch den Stent gestützt. Draht, Ballon und Katheter werden entfernt. Der Blutfluss im Herzkranzgefäß ist wiederhergestellt. Der Stent wird in den nächsten vier Wochen in die Gefäßwand einwachsen. Bis der Stent ganz eingeheilt ist, muss ASS und Clopidogrel (Thrombozytenaggressionshemmer) eingenommen werden, damit sich kein Blutgerinnsel im Stentbereich bilden kann.

Zudem kann über eine Druckmessung im Gefäß (FFR) die Notwendigkeit einer Stent-Implantation überprüft werden. In besonderen Fällen ist dies auch mit einem Ultraschall im Gefäß möglich (IVUS).

Akuter Herzinfarkt

Bei einem akuten Herzinfarkt liegt ein totaler Verschluss oder eine höchstgradige Stenose einer Kranzarterie vor. Durch Einsatz der Ballontechnik und mittels Stents wird das Gefäß wieder eröffnet. Der drohende Infarkt wird somit in vielen Fällen verhindert bzw. das Infarktareal zumindest klein gehalten.


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